In Baden-Württemberg wollen Grüne und SPD, dass die Natur nicht weiter den Bach runter geht. Klar, bin auch ihrer Meinung, Natur- und Tierschutz, Klimaproblematik, bin ganz dabei. Aber…, irgendwann ist das alles wohl ein bisschen umgekippt, oder?
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass Politik nicht mehr für Menschen(würdige Lebensbedingungen) gemacht wird, sondern ausschließlich für die Natur. So wollen die Politiker nun, dass neuer Wohnraum nicht mehr „auf der grünen Wiese“ entstehen soll, denn Natur- und Tierschutz geht vor (Menschen). Stattdessen sollen die noch bestehenden grünen Gebiete in den Städten zugebaut werden, die noch verbliebenen Gärten und Grundstücke zwischen den Häusern, die grüne Lunge… Hallo?! (ich sprach sonst nie so, aber nun…) Wer wird denn da geschützt? Wo bleibt die Menschenwürde, wo die Lebensqualität, wo die „soziale Gerechtigkeit“? Dann kann ich ja gleich die Tierschutzpartei wählen. Komische Entwicklung hier…
Ich fühle mich in D mehr und mehr im falschen Film und empfinde schon länger keine Partei mehr als wählenswürdig, dabei hatte ich nie etwas anderes als die Grünen und die SPD gewählt (doch seit ein paar Jahren enthalte ich mich, es gibt kein kleineres Übel mehr). Und wenn die Natur komplett mit Windrädern verbaut ist (ach, da vergessen sie wohl die schädlichen Nebenwirkungen für die Tierwelt, abgesehen vom ästhetischen Desaster) und der Mensch weder auf dem Land noch in der bald völlig entgrünten und schon längst für Normalbürger nicht mehr finanzierbaren Stadt leben will, ist das dann die ethische Glückseligkeit? Für mich nicht, da wandere ich lieber aus. Hey, sind wir nicht auch Teil der Natur?
Wir Menschen sehen die Welt nunmal aus Menschensicht. Wenn es eine Spezies gäbe, die in ihrer Selbstherrlichkeit meinen würde, über uns zu stehen und die sich gesellschaftlich ähnlich wie wir organisieren würde und ähnliche Themen ansprechen würde, würden sie vielleicht sagen, das Gleichgewicht in der Natur ist gestört, weil es zu viele Menschen gibt? Die Vorstellung, dass der gesamte Planet mit allem was wächst und vergeht ein Durchlaufen von miteinander gekoppelten Prozessen ist, ein hin und herwirkrn von Kräften ist schon mächtig abstrus, aber denkenswert.
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So abstrus finde ich deine Gedanken gar nicht! Und in gewisser Weise gebärdet sich der Mensch selbst ja oft selbstherrlich. Trotzdem finde ich es abstrus, dass sich neuerdings gesellschaftliche Bewegungen gegen den Menschen richten, so empfinde ich das. Und dabei kommen in meinen Augen seltsame Ideen heraus, zum Beispiele diese, die Städte ihrer letzten Grünflächen zu berauben. Die ja übrigens nicht nur für die Lebensqualität der Menschen wichtig sind, sondern auch eine reiche Tierwelt beinhalten. Damit wird der Lebensraum Stadt mutwillig zerstört und unattraktiv gemacht.
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Es wird dabei immer vergessen, dass „Natur“ in Europa auch Menschengemacht ist. Aber wo sollen die Menschen hin, es werden ja stetig mehr mit immer höheren Ansprüchen.
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Das stimmt schon, dass die Natur auch menschengemacht ist, aber ja trotzdem voller Lebe(wese)n. Und es gibt immer Single-Haushalte, so dass – im Prinzip – zwar kleinere, aber mehr Wohnungen gebraucht werden. Den doch auch vor Smog schützenden Grünanlagen in den Städten den Garaus zu machen, finde ich nicht richtig.
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Das erlebe ich in meiner Heimatstadt Weil am Rhein, bin ja nicht mehr täglich dort, aber mit grosser Enttäuschung habe ich gesehen, dass schöne Grünflächen, auf denen ich früher oft mit meinem Hund war, eine nach der anderen neuen Wohnsiedlungen weichen muss.
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Ach, in Weil am Rhein baut man auch schon alles zu… Schon komisch, Wohnungen in den Städten werden immer teurer, aber offenbar gibt es genug Menschen, die sie sich leisten können…
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es ist eine krux, die glaube ich nicht vor d oder in d halt macht- auf dem planet erde wächst die zahl der menschen zunehmend und alle wollen wohnraum und gerne in den städten oder wenigstens stadtnah. und energie wollen auch alle … mir sind in letzter zeit ganze felder voller sonnenkollektoren aufgefallen, einerseits finde ich es ja fein, wenn sonnenenergie statt atomenergie gewonnen wird oder windenergie, aber was ist mit den feldern? wir müssen AUCH essen und wenn nun alle felder „umgebaut“ werden und der eine und andere bauer daran reich wird, werden kartoffeln eben zunehmend zu einer luxusware. schon heute ist es hier billiger sich von reis und nudeln zu ernähren, als von kartoffeln … (mal abgesehen, dass sie auch nicht wirklich „einheimisch“ sind)
ich möchte widersprechen, dass natur von menschenhand gemacht wurde, ja, die heutige natur, die, die wir kennen, aber natur war vor den menschen und was es nun zu schützen gilt und was es zu hegen und zu pflegen gilt, das ist eine, mittlerweile, sehr schwierige frage geworden … seufz …
ich danke dir für diesen artikel, der mich jetzt noch ein bisschen weiter denken lässt
herzliche abendgrüße
ulli
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Ja, liebe Ulli, es kommen immer neue Fragen auf, es fällt mir schwer, mir selbst ein Bild zu machen bzw. meine eigene Einschätzung zu finden – aber wer hat schon eine Antwort auf das alles?. Ich habe übrigens auch auf Mallorca einige Sonnenkollektorenfelder gesehen. Danke für deine Gedanken und einen schönen Abend!
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