Woher kommen diese diffusen Ängste, die Menschen dazu bewegen, Ausländer zu hassen und gegen sie zu demonstrieren, selbst Leute „aus der Mitte“ des Volkes, die sich der unsäglichen Pegida-Bewegung anschließen? Hier ein Ausschnitt mit Erklärungsversuchen aus einem Artikel, dessen Link ich eben bei Denise gefunden habe, die ihn wiederum bei Sherry gefunden hat:
„Es gilt immer noch, was Bodo Morshäuser Anfang der 1990er Jahre anlässlich der damaligen Pogrome geschrieben hat: „Wenn der Schlips vor Scheinwerfern ‚Ausländerbegrenzung‘ fordert, löst der Stiefel sie in der Dunkelheit ein. Dass aus Wörtern Taten geworden sind, will der Schlips danach nicht mit sich selbst in Zusammenhang gebracht wissen.““
Der gesamte Artikel ist interessant:
Allmählich wird es mir unheimlich hier.
das Zitat ist unglaublich treffend- ich habe es bislang noch nicht geschafft Sherrys Artikel zu lesen, aber ich glaube jetzt gleich ist es soweit. Ich beobachte ja diese Bewegung nach rechts schon lange und in diesem Jahr wurde mir schon manches Mal eng ums Herz, manchmal bekam ich Angst, manchmal war ich wütend. Auch ich schrieb schon einige Male in diesem Jahr darüber, die Reaktionen waren ziemlich mau, so, wie ich es oft erlebe, wenn ich darüber rede oder Bilder dazu gestalte, will wieder niemand hinsehen und hinhören? Ist es Sprachlosigkeit, Gleichgültigkeit, nicht passend? Ist das tatsächlich ein Anfang einer Wiederholung? Mich trösten die vielen Menschen, die dagegen auf die Strasse gehen und ihre Stimmen erheben, wir alle dürfen nicht leiser werden, never!!! Wenn viele nicht lernen wollen oder können, so soll es viel mehr geben, die dies tun und zwar lauthals-
danke dir für deins
herzlichst Ulli
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der Artikel auf den Nachdenkseiten ist grossartig! Ich danke dir fürs teilen und nun wandere ich zu Sherry …
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Danke für’s Lesen und deine Gedanken dazu. Mir ging es schon öfter wie dir, dass ich kaum Resonanz bekam, wenn ich über solche und auch andere erschreckende politische Dinge schrieb. Warum, weiß ich nicht. Ich glaube, viele wollen sich schützen, indem sie das einfach ausblenden. Dass es nur Gleichgültigkeit ist, mag ich mir nicht gern vorstellen. Ich selbst klinke mich bei einigen Themen auch manchmal aus, aber nur phasenweise, weil ich es sonst nicht aushalte, etwa beim Gaza- und Ukraine-Konflikt, wo man sich wirklich ohnmächtig fühlen kann, als hilfloser Zuschauer.
Die Pegida-Sache ist eine, die mich sehr aufschreckt und nachdenklich macht. Bislang dachte ich immer, die extreme Rechte hätte nicht soviel Einfluss in Deutschland. Aber jetzt, wo Leute aus jedem Spektrum dabei sind oder sich damit solidarisieren, eben nicht nur Rechte im klassischen Sinn, denke ich, dass man das gar nicht ernst genug nehmen kann. Aber wie soll man diese Menschen erreichen, wenn sie auf Aufklärung, etwa Fakten über die tatsächliche Zahl der Asylanten, das Geld und die angeblich höhere Straffälligkeit von Ausländern, nicht ansprechen, sondern das einfach durch sich durchgehen lassen?! Ich weiß es nicht. Kann man die unbewussten Ängste von Massen therapieren, ihren fehlgeleiteten Zorn? Gerade nachdem ich diesen Artikel, aus dem ich zitiert habe, bin ich umso ratloser. Denn die Schlipse, die dazu beitragen, dass so etwas in Gang kommt, die bleiben ja…
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Eben bekam ich einen Kommentar eines Pegida-Anhängers. Ich habe überlegt, ob ich ihn genehmigen soll, um vielleicht eine Diskussion in Gang zu bringen. Doch dann habe ich mich dafür entschieden, es nicht zu tun. Der Kommentator ist mit keinem Wort auf den von mir zitierten und verlinkten Artikel eingegangen, sondern hat nur seine Meinung verkündet – und in seinem eigenen Blog wünscht er sich, dass Pegida erfolgreich sein möge. Das bestätigt meinen Eindruck und den der meisten, dass mit diesen Menschen nicht zu diskutieren ist. Auf keiner Ebene, nicht der der Fakten und auch nicht der der Menschlichkeit. Na ja, was unbewusst abläuft wie diese diffusen und fehlgeleiteten Ängste, das kann man ja auch kaum beeinflussen, selbst Therapeuten gelingt das bekanntlich nicht immer… Aus diesem Grunde werde ich solchen nicht gesprächsbereiten Menschen hier bei mir kein Forum bieten.
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Wo finden diese Demos statt?
Mir wird nicht unheimlich, aber die Gesellschaft verliert.
Sie verliert demokratisches Vertrauen, den Mittelstand, die Solidargemeimschaft.
Da sind Feindbilder eine einfache Sache, kennen wir ja ais der Vergangenheit, aber die eigentlicjen Probleme sond nicht die Menschen die da in Dresden auf die Straße gehen.
Die reagieren aus ihren Ängsten und ihrer Situation heraus. Lese ich in den klassischen Medien kann ich es fast nachvollziehen, Teufel Putin, mordende Islamisten…
Seriöser Journalismus ist wohl mit dem Grönlandeis geschmolzen.
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Merci, André, für deinen Kommentar. In Dresden (von 15.000 ist die Rede) und anderen deutschen Städten. Ja, der Mittelstand schrumpft, die Solidargemeinschaft auch, das stimmt. Und der Journalismus ist längst kaum noch frei, Kritik muss man suchen, wenngleich sie auch aus der Richtung langsam aufkeimt. Insofern liegt es an den „Schlipfsträgern“, aber nicht an ihnen allein, sie schüren nur die unbewusst vorhandenen Ängste, die im Grunde völlig absurd sind. Islamisierung der Gesellschaft, das ist zum Lachen. Wie ich vorhin las, sind fünf Prozent der in Deutschland lebenden Menschen Muslime, und es werden auf längere Sicht nicht mehr als sieben Prozent sein – da kann das christliche Abendland schon mal locker untergehen. Ausgerechnet in Dresden liegt der Anteil von Muslimen sogar nur weit unter einem Prozent, tja…
Aber die da jetzt islamfeindlich werden und Muslime mit IS-Terroristen gleichsetzen, sind eben nicht nur sozial Schwächere, sondern sehr viele kommen mindestens aus der Mittelschicht, das ist mir schon sehr unheimlich! Und auch wenn es diverse Ängste gibt, die, wie viele sagen, quasi in den Genen stecken, so sei doch die Frage erlaubt, warum diese Angst nicht uns alle befällt… Zum Teil ist es auch einfach die grenzenlose Dummheit vieler Menschen, ja, leider, und zum anderen einfach Intoleranz aufgrund mangelnden Wissens, denn wer niemals aus seinem Dorf oder seinem Land herauskommt oder wenn doch, dann dort bemängelt, dass nicht alles wie zu Hause ist, der trägt Scheuklappen und ist nicht weltoffen, ich würde sogar sagen, geistig beschränkt.
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Es gibt aber auch falsch gemeintes „Gutmenschentum“ und übertriebenes Anpassungsstreben (ich mag eigentlich nicht, dass man diesen Begriff negativ und ironisch benutzt, aber hier handelt es sich wirklich um falsch verstandene Rücksichtnahme, finde ich), zum Beispiel, wenn manche Städte ihren Weihnachtsmarkt in Wintermarkt umbenennen, um nicht möglicherweise Andersgläubigen wie etwa Muslimen zu nahezutreten. Solche doofen Aktionen arbeiten natürlich Rassisten in die Hände. Wie blöd können manche Städte und Kommunen sein, die eigene Sprache und Kultur zu verhunzen, um nicht bei Nicht-Christen anzuecken!? Wobei viele deutsche Weihnachtsmarktbesucher ja auch längst nicht mehr gläubig sind, also hat das alles gar nichts mehr mit Christentum zu tun, sondern meist mit Kommerz – aber gefeiert wird immer noch das Weihnachtsfest, also soll man es bei diesem Wort belassen! Ich schüttele nur noch den Kopf, über das eine und das andere Extrem… Wenn ich ins Ausland fahre oder ausreise, dann jedenfalls nicht, um hiesige Verhältnisse dort vorzufinden, sondern in die andere Kultur einzutauchen.
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Ich würde dieenschen nicht als dumm bezeichnen, damit schaft man Fronten für Konflikte die nicht sein müssen.
Es gibt gute Beispiele, von denen sollten wir reden.
Diese Gesellschaft produziert immer mehr Verlierer, darüber müssen wir reden und es ändern.
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Ich sage den Menschen ja nicht direkt, dass sie dumm sind, ich sage EUCH, was ich denke… 😉 Und ich bestehe darauf, dass viele Menschen dumm sind und habe diese bittere Erkenntnis aber auch erst in den letzten Jahren gewonnen. Und, sorry, ich wiederhole mich, es sind nicht nur Verlierer, die Rassisten werden, gerade in Dresden nicht, und die Anhänger kommen aus allen Parteien.
Klar müssen wir auch über die Verlierer reden, doch leider…, die Journaille, die Politiker… 😦
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Woher kommt denn Rassismus?
Abgesehen von Dummheit.
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Der Artikel sagt darüber ja einiges Interessante aus… Die „Schlipsträger“ fangen zumeist damit an, mehr oder weniger subtil, mit ein paar wie nebenbei eingestreuten Begriffen, unterstützt durch die Medien…
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Wenn man sich die Aussagen der Pegida-Anhänger anhört, die Panorama unter dem schönen Titel Lügenpresse trifft Pegida eingefangen hat, dann kann man den meisten Interviewten nichts anderes als grenzenlose Einfältigkeit – oder auch Dummheit – bescheinigen. Rationalen Argumenten verweigern sich diese Menschen, weswegen der allüberall gehörte Vorschlag, man müsse ihnen das alles nur besser erklären, lediglich gut gemeint ist.
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Danke für deinen Kommentar und den Link, Vilmos. Wirklich, es spricht viel Einfalt oder Dummheit aus den Äußerungen dieser Leute. Und das, was mir wirklich Sorgen bereitet, ist, dass sie nicht zuhören und sich nicht von Fakten und Zahlen beeindrucken und überzeugen lassen, ich sehe das auch wie du, man kann ihren nichts erklären. Leider!
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Vor einem Jahr habe ich hier
geschrieben:
„Deutschland hat noch keinen Dieudonné, keinen Front National. Deutschlands untere Mittelschichten orientieren sich nach oben, das hat Merkel bisher perfekt hinbekommen. Solidarisierung mit den Unterschichten kommt nicht in Frage, das wäre das Eingeständnis dass man abgehängt wurde. Das geht nicht. Noch nicht. Deutschlands Unterschichten sind apathisch und politisch desinteressiert. Deutschlands Geschichte ist zu gruselig, um mit antijüdischen Ressentiments zu spielen. Einem Dieudonné applaudiert hier niemand, selbst wenn er nicht nur halber sondern ganzer Afrikaner wäre. So etwas geht hier nicht.
Das sind die Unterschiede zu Frankreich. Aber das was in Frankreich heute abläuft, wäre vor nicht allzuferner Zukunft auch dort kaum denkbar gewesen. Ja, auch mir gruselt es vor dem aufbegehrenden ungebildeten Pöbel, und davor dass daraus eine rechte oder antidemokratische Massenbewegung wird. Es muss nicht soweit kommen. Wenn sich aber an der Inkompetenz des politischen Personals vor allem auf der linken Seite des Parteienspektrums nichts ändert, würde es mich wundern, wenn die deutsche Friedhofsruhe noch sehr lange andauert. Denn ein derart großes Segment der Gesellschaft dauerhaft auszugrenzen und selber zu glauben, man könne ungestört weiter Geld machen, das klappt nicht. Das schafft auch eine Merkel nicht auf Dauer, auch nicht mit der SPD in der Regierung.“
Ein Jahr später…..sie fangen an zu marschieren.
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Da hast du wohl die aktuelle Entwicklung ein wenig vorhergesehen oder befürchtet, Sunflower. Danke für deine Worte und den Link zu deinem Artikel. Ja, die Friedhofsruhe ist nun auch hier vorbei, auch wenn es keinen Dieudonné gibt… Zum Glück sind AfD und NPD in Deutschland nicht so stark wie der FN in Frankreich. Aber auch hier bricht die Mittelschicht immer mehr weg. Aber gegen Ausländer demonstrieren nicht nur Leute aus der Unterschicht und nicht nur Ungebildete, das ist ja gerade das Gruselige… Und statt gegen Juden geht’s jetzt halt gegen Muslime…
Aber ich halte hierzulande nicht vor allem die linken Parteien für inkompetent (wer ist das überhaupt außer „Die Linke“ (von der mittlerweile oft die klügsten Worte kommen, finde ich, auch wenn ich die Partei nach wie vor recht kritisch beäuge, aber wählen kann ich zurzeit niemanden), zwischen SPD und CDU gibt’s ja kaum noch Unterschiede und die Grünen werden auch immer schwärzer, bis braun sogar.
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Ja, in dieser Hinsicht läuft gründlich etwas schief, aber richtig!!! Der Hass zerfrisst die Menschen – und das kann kaum gut ausgehen. Recht hast Du! 🙂 Ich bleib Dir auf den Fersen!
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Je länger ich mich mit Pegida und den Sympatisanten befasse, umso unheimlicher wird mir. Danke für’s Lesen und Kommentieren, Daniela! Darfst mir ruhig auf den Fersen bleiben. 🙂
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