Verspätetes Zirpen

Mitternacht. Das erste Grillenzirpen dieses Sommers. Erstaunlich. Dabei gab es vorhin endlich mal etwas Regen, eine Art unterdrücktes Gewitter, das viel Wind machte, lautes Getöse, das alles durcheinanderwehte und umwarf, dann aber doch nur wenig Erfrischung brachte.

Und ausgerechnet jetzt die Grillen. Draußen sind 21 Grad, es war schon heißer; wie viele sogenannte tropische Nächte hatten wir seit Juli? Und kein Zirpen, nie. Aber jetzt. Nein, ein Froschkonzert ist das nicht.

Dafür sehe ich keine Sternschnuppen, zu bedeckt ist der Himmel. Und ich bin sowieso nicht der Typ, der dazu kommt, sich was zu wünschen. Ich sehe die Biester so gut wie nie und wenn, ist es schon zu spät. Man kann nicht alles haben in diesen Tagen und Nächten.

Der Vorhang vor der Balkontür rauscht, wenn er auf die Zimmerpalme trifft. Manchmal bewegt er sich auch nur sacht und verführerisch, als wolle er mich rauslocken.

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6 Antworten zu Verspätetes Zirpen

  1. Solminore schreibt:

    Oh, wie schön! Ach, jetzt, wo Sie’s sagen: Hier waren die Grillen vor dem Gewitter, erinnere ich mich. Aber auch zum ersten Mal in diesem Jahr.

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  2. Ulli schreibt:

    auch bei uns kam der Wind plötzich und heftig, aber es folgten nur sehr wenige Tropfen, nun aber hat es etwas abgekühlt, was mich SEHR freut … Grillen habe ich schon viele in diesem Jahr gehört- schon seltsam, ja!
    liebe Grüße
    Ulli

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  3. farbenderliebe schreibt:

    Ein schöner, kurzer, prägnater Text. Schön wie du es vermagst, deine Beobachtungen und Gedanken „zu Papier“ zu bringen. Beabsichtigt oder nicht, ich finde, das hat schon was Poetisches… (-:

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