Und dann

Und dann werden wir wieder bis in die Puppen über unsere Vergangenheit und Vergangenheiten sprechen, mehr oder weniger vorsichtig erst, bis sich der Knoten löst, und wieder zu viel Wein dazu trinken, wie immer am ersten und letzten Abend, und uns trotzdem am zweiten Morgen, vor dem Frühstück, noch halb betäubt, ins Meer stürzen und schwimmen, schwimmen, soweit wir können, um uns freizuschwimmen. Als könne das salzige Wasser alles abwaschen anstatt Wunden noch mehr brennen zu lassen. Selbst wenn wir nie irgendwo ankommen und ich nie soweit hinausschwimme aus Angst vorm Ertrinken, dem ich vor sehr langer Zeit nur knapp entkommen war. Und dann werden wir wieder auseinandergehen, traurig, und feststellen, dass trotz allem Verbindenden etwas fehlt, vielleicht doch beiden, wer weiß das schon, und dann werden wir eine Zeit lang nicht darüber sprechen und dann werden wir uns wieder treffen.

http://www.youtube.com/watch?v=jAq3b4NlnJ0

Dieser Beitrag wurde unter Prosaisches abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

8 Antworten zu Und dann

  1. Sofasophia schreibt:

    ist das leben nicht immer ein bisschen schwimmen ohne ufer und voll angst vor dem ertrinken?
    mögest du jeden scheimmzug geniessen!

    Like

  2. Frau Blau schreibt:

    dass immer etwas fehlt, stimmt mich gerade etwas traurig- liebe Rotewelt, ich mag deine Texte genauso gerne, wie deine Bilder!
    herzliche Grüße Frau Blau

    Like

  3. haushundhirschblog schreibt:

    Etliche Bilder, Erinnerungen und Vermutungen löst Dein feiner Text in mir aus! Dieser Satz gefällt mir besonders und geht tief: „Als könne das salzige Wasser alles abwaschen anstatt Wunden noch mehr brennen zu lassen.“
    Danke dafür,
    herzlich, mb

    Like

  4. haushundhirschblog schreibt:

    Ein wunderbarer Text!

    Like

Hinterlasse einen Kommentar