Zäune bauen

Calais, kein Blick auf die white cliffs of Dover
Für die, die da „leben“ auf einer ehemaligen Müllkippe
Und nicht nach England dürfen
Die Franzosen wollen sie auch nicht
Lampedusa und Kos: überfüllt
Mazedonien, Budapest: Wasserwerfer und Tränengas auf Flüchtlinge
Gerade dem Bürgerkrieg und dem Tod entkommen
Türkei: ein angespültes totes Kind am Strand rührt kurz Millionen
Wien: Leichenflüssigkeit tropft aus einem LKW
Es ist kaum noch zu ertragen
Der Flüchtlingsansturm ist ein deutsches Problem,
sagt Ungarns Regierungschef Viktor Orbán
Fast ganz Osteuropa zeigt seine fremdenfeindliche Grimasse
Ausländer raus
Auch der Westen wälzt alles ab auf Deutschland
Das für immer schuldige Land soll alles stemmen
Und der Rest Europas lacht sich ins Fäustchen
Am rechten CDU-Rand muss De Maizière eingestehen
Dass doch mehr Menschen kommen
Statt Ehrlichkeit Drückebergerei und hohle Worte
Der braune Mob freut sich über jeden Anlass
Wutbürger gegen Gutmenschentum
Tolle Welt, tolles Europa
Wofür werden die Politiker eigentlich bezahlt?
Wenn sie das hier nicht gemeinsam leisten wollen,
kann man die Grenzen auch gleich überall wieder dichtmachen
Für alle!
Hilflosigkeit, Dummheit und Egoismus regieren fast überall
Zäune bauen können sie alle sowieso am besten
Und die Waffenschieber und Diktatoren machen weiter Gewinn, unangetastet
Gewissenlose willige Schlepper findet man an jedem Wegrand
Es lebe die Humanität
Die sogenannte zivilisierte Menschheit geht den Bach runter
Der Iran und Russland versuchen was gegen den IS, immerhin,
wenn auch aus Eigeninteresse, egal
Nur, wer schließt sich an? Die Welt ist (auf)geteilt.
Zäune bauen als modernstes politisches Mittel
Wie lächerlich.

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2 Antworten zu Zäune bauen

  1. buchstaeblich schreibt:

    Ja, die Angst, dass einer auf den Rasen treten könnte, vielleicht, eventuell … Statt endlich die Zäune in den Köpfen einzureißen, damit der Blick übern Tellerrand nicht länger verstellt ist!

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    • rotewelt schreibt:

      Du sagst es, der Blick ist verstellt, verbaut, eingegrenzt. Aber wie die Zäune in den Köpfen einreißen? Ich habe u.a. ein T-Online-Mailkonto. Auf der Seite wurde über Flüchtlinge in Ungarn berichtet, die sich auflehnen, aus Auffanglagern fliehen etc. Sofort erhob sich in den Kommentaren wieder der braune Mob, es war von wilden Horden die Rede, von „angeblichen Kriegsflüchtlingen“, die undankbar seien und Europa überfallen und auslöschen würden. Als ich mich extra anmeldete, um einen Kommentar zu schreiben, wurde dieser sofort gelöscht – wegen des bösen Begriffs „brauner Mob“. Der aber darf seine menschenverachtenden und diffamierenden rassistischen Tiraden munter verbreiten, ohne sanktioniert zu werden, deren Kommentare bleiben stehen. Die haben ja auch gar nichts gegen Ausländer, wie sie immer betonen. Lach. Danach versuchte ich es ohne das böse Wort. Ich bekam schlagartig 61 Negativ- und nur sechs Positivklicks. Na ja, nun weiß ich wieder etwas besser, wie die Deutschen ticken und auch die Zensur. 😦 Danach wurde übrigens die Kommentarfunktion geschlossen.

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